Was ist der Unterschied zwischen der Suzuki V-Strom 800 und V-Strom 800 DE?

Ich durfte die Suzuki VStrom 800 und die VStrom 800 DE testen. Abgesehen von den beiden Buchstaben «D» und «E», was ist der Unterschied zwischen den beiden Motorrädern? Dem möchte ich in diesem Beitrag auf den Grund gehen. Ich habe mir sieben Kategorien ausgesucht, auf die ich näher eingehen möchte: Visuell, Charakter, Handling, Leistung, Alltagstauglichkeit, Reisetauglichkeit und Emotionen.

Visuell

Man sieht den beiden ihr Hauptanwendungsgebiet an. Die Suzuki V-Strom 800 DE ist etwas höher, Speichenräder und hat ein grösseres Vorderrad(21 Zoll), einen Unterbodenschutz und Handprotektoren. Ihr Aussehen entspricht auch der Abkürzug "DE" die für "Dual Explorer" steht. Die V-Strom 800 DE ist mit einer Sitzhöhe von 855 mm um drei Zentimeter höher wie die V-Strom 800. Im Vergleich dazu wirkt die V-Strom 800 etwas zurückhaltender. Sie ist tiefer und hat Felgenräder. Das Vorderrad der V-Strom 800 ist mit 19 Zoll um 3 Zoll kleiner. Hinten wird bei beiden Motorrädern mit einem 17 Zoll-Rad gefahren.

Charakter

Schon beim Visuellen bemerkt man, dass die V-Strom 800 etwas ruhiger wie die V-Strom 800 DE wirkt. Müsste ich die beiden als Menschen beschreiben wäre die Suzuki V-Strom ein Banker und die V-Strom 800 DE ein Holzfäller. Der Banker kann auch über die Stränge schlagen wenn es mal sein muss aber bleibt lieber auf dem für ihn angenemeren Weg, in seinem Fall die Strasse. Der Holzfäller wiederum schreit nach Abenteuer und nimmt jeden Umwäg, der ein Abenteuer bedeuten könnte.

Handling

Beim Handling bemerkt man den Höhenunterschied und die kleineren Räder der V-Strom 800. Ansonsten habe ich keinen Unterschied bemerkt. Bei Der V-Strom 800 DE kann man die Traktionskontrolle zusätzlich noch auf Gravel umstellen, was bei losem Untergrund hilft. Dies hat die V-Strom 800 nicht und braucht sie auch nicht. Die Displays und die dazugehörige Bedienung sind bei beiden Motorrädern identisch und einfach zu bedienen. Sie sind beide einfach zu fahren und man kommt um jede Ecke. Das Fahrwerk ist bei der V-Strom 800 etwas härter wie bei der V-Strom 800 DE, was aber dem Fahrkomfort nicht schadet.

Leistung

Beide Motorräder die V-Strom 800 und die V-Strom 800 DE haben denselben Motor. Es ist eine Reihe Zweizylindermotor mit 776 ccm, 84 Ps und 78 Nm. Es gibt eine Traktionskontrolle, ABS, Quickshifter und drei Fahrmodi.

Alltagstauglichkeit

Beide Motorräder sind im Alltag gut zu gebrauchen. Da sie sich grundsätzlich im normalen Strassenverkehr nicht gross unterscheiden. Je nach Menschen kann die Suzuki V-Strom 800 DE etwas zu hoch sein. Beide sind für den Stadtverrkehr aber auch in den Kurven zu gebrauchen und machen dabeia uch noch Spass.

Da mein VW Caddy, mein Auto, kurz vor dem Ableben war, hatte ich in den letzten Monaten eine Autofreie Zeit. Und deshalb war ich um die Koffer der Suzuki V-Strom 800 DE sehr froh. Der Wocheneinkauf für zwei Personen findet ohne Probleme Platz darin.

Reisetauglichkeit

Die Suzuki V-Strom 800 DE schreit förmlich nach Reisen und Abenteuer. Ist man aber nicht in Gefahr Offroad zu fahren, so kann man auch mit der V-Strom 800 in die Ferien fahren. Ich konnte ohne Probleme mein Gepäck inklusive Zelt auf dem Motorrad mittransportieren. Für einen Beifahrer hat es dann jedoch kein Platz mehr.

Emotionen

Durch meine Reisesensucht machte mir anfangs die Suzuki V-Strom 800 DE sicher mehr Freude. Doch je länger ich mit der V-Strom 800 unterwegs war, desto mehr Freude hatte ich mit Ihr. Die Räder Pneus scheinen kein Ende zu haben und man denkt in jeder Kurve «ou, das geht ja noch tiefer».

Schlussendlich würde ich mir die Suzuki V-Strom 800 DE kaufen, denn sie löst das in mir aus was ich von einem Motorrad erwarte, den Trang nach Freiheit und Abenteuer.




1 Kommentar

Emotionen und unterstellte Attribute mal beiseite: Sind beides gute Motorräder, die 800DE ist aber mehr schein als sein. Seit 2017 habe ich eine V-Strom 650 gefahren und wartete seitdem auf eine würdige Nachfolgerin. Denn so schön ich die kleine Strom auch fand: deren Technik stammt aus dem Jahr 2004, und bei aller Ausgereiftheit und Zuverlässigkeit: Das merkte man. Umso spannender fand ich die Ankündigung der 800er, und sobald die DE beim Händler stand, fuhr ich die Probe. Mit gemischten Gefühlen: Feines Motorrad, aber nicht MEIN Motorrad. Ich bin Motorradreisender. Ich fahre im Jahr rund 12.000 km mit der Strom kreuz und quer durch Europa, alleine. Ich brauche eine zuverlässige Maschine, die ich allein in Pannen und bei Umfallern wieder auf die Straße bekomme. Ich fahre tatsächlich nicht absichtlich im Gelände rum (also Schlamm oder Sand), aber Feldwege, Schotter und mal quer durch den Wald: Natürlich. Genau da fand ich mich bei der 800DE nicht wieder. Mit 1,70 konnte ich sie selbst mit der niedrigen Sitzbank nicht so sicher rangieren, wie ich das gern gehabt hätte. Die Ausstattung hat mich auch enttäuscht: Speichenräder sind anfälliger, Reifen mit Schlauch lassen sich unterwegs schwerer flicken als Schlauchlose. Die Reifen der 800De taugen nicht für ordentliches Gelände, auf der Straße verschleissen sie aber schnell. Die Schutzabdeckungen am Motor sind flimmsiger Kunststoff, ebenso die Handguards. Die Scheibe ist zu klein für Reisen. Und für echtes Gelände ist die Sau einfach zu schwer. Eine 800DE hätte ich sofort nach dem Kauf um alle Zusatzteile entschlacken und mit vernünftigen Teilen neu aufbauen müssen. Also habe ich lieber gewartet, und als endlich die Strassenversion kam, die sofort gekauft und mit Dingen versehen, die ich wirklich brauche: Langstreckenreifen. Gepäcksystem für verschiedene Kofferhersteller. Handguards von Barkbuster. Griffheizung. Und so weiter. Wenn man weiß, was man will und braucht, ist die 800er eine gute Ausgangsbasis. Jetzt, nach 10.000 km auf allen Straßenarten, von Autobahn bis Feldweg, muss ich sagen: Die 800er ohne DE ist eine toughe Begleiterin auf Reisen und bis auf den Federweg exakt genauso viel oder wenig fürs Gelände geeignet wie die DE. Nur den Gravelmode der DE vermisse ich bergab auf Schotter, und ein Tempomat wäre nett. Aber irgend was ist ja immer.