Mit der Yamaha XT 600e habe ich mit diesem ganzen Debakel angefangen, ohne XT gäbe es auch diesen Blog nicht. Die XT war mein Weg in die Freiheit, aufsitzen und weg, keiner der mir sagt wohin und wo durch, Freiheit pur. Nun hat sie 80k Kilometer erreicht, das heisst wir haben 40k zusammen erlebt, also einmal um die Welt. In dieser Zeit haben wir viel zusammen erlebt.
Der verkackte Start
Nach vielem Üben und ein paar Fahrstunden, konnte ich endlich an die Fahrprüfung. Natürlich es regnete. Zusätzlich hatte ich einen berühmten, berüchtigten Experten. Er war nicht durch seine Freundlichkeit berühmt geworden. Nö, ich war überhaupt nicht nervös. In der Schweiz muss man zuerst Manöver fahren. Das heisst Vollbremse, langsam Fahren, 8 Fahren und Slalom. Das konnte ich trotz Regen und sehr freundlichen und ruhigen Experten noch ins trockene bringen. Danach sass der Experte als Sozius auf das Motorrad und ich musste mit ihm durch die Region fahren. Ich kannte jede Einbahn, jedes Fahrverbot und die 30er Zonen sowieso. Das wurde mir auch nicht zum Verhängnis. In zwei Kurven auf der ganzen Tour, musste man mit der Hand,wie auf dem Fahrrad, die Richtungsänderung anzeigen. Es regnete noch immer, wir fuhren den Berg runter und dann musste ich nach links abbiegen und dies mit der Hand anzeigen. Die XT verstrupfte/starb ab der Experte sass auf der vorderen Sitzhälfte und die Prüfung war gelaufen. Zum Glück kriegte ich eine zweite Möglichkeit und hatte es dann mit einem viel freundlicheren Experten und Wetter easy geschafft.
Der erste Sturz
Ich war mit der Motorradschlampe, damals lebte er noch monogam mit einer Suzuki GSR, an einem Motocrossrennen als Zuschauer. Dies war bei uns in der Nähe, damit wir nach Hause kamen mussten wir ein kurzes Stück durch das nahe Elsass fahren. Man kennt es nach einem Nachmittag Motocrossrennen, hat man die Hummeln im Kombi. Wir fuhren somit zügig nach Hause. Nach dem wir dann ein Auto überholt hatten, ich mit der XT, kam ich um die Kurve und die Motorradschlampe sass da und schaute mich an. Er ist auf dem Split ausgerutscht. Ich stieg in die Eisen rutschte an die Leitplanke blieb da hängen und die XT fuhr weiter in Richtung Motorradschlampe. Zum Glück hatte sie ihn nicht erwischt. Schnell wurde alles zusammengeräumt. Um nicht aufzufallen, dass irgendetwas schief gelaufen ist, montierten wir die Sonnenbrille und lehnten uns an die fahruntüchtigen Motorräder. Abgeholt wurden wir dann vom Bruder der Motorradschlampe, mit einem Schaftransporter, so dass niemand verdacht schöpfen konnte. Es gibt Gerüchte dass dieser Transporter eine gewisse Zeit lang mehr Motorräder wie Schafe gesehen hat.
Dumme Panne
Ich war mit der XT in Richtung Scheltenpass unterwegs, ich war eigentlich schon fast oben, es fehlten vielleicht noch zwei Spitzkehren. Und dann krachte es und plötzlich ging nichts mehr. Ja damals schaute ich noch nicht so gut zu meiner XT. Ich hatte zu lange die Kette vernachlässigt und sie nicht nachgezogen, und somit hat sie ihre Position verlassen. Nun stand ich am Berg, kein Handyempfang, nix. Als ich schon los laufen wollte, in Richtung Passwangstrasse, kam ein Bauer mit seinem Auto und Viehanhänger angefahren. Ich dachte schon der will mich zur Sau machen, aber nein. Als wäre es nicht das erste Mal fragte er mich ob er mich mit nach vorne, bis das Handy wieder Empfang hat, mitnehmen soll. Ich war mega Froh und nahm das Angebot dankend an. So konnte ich schon bald einen Kollegen anrufen der mich mit dem Mercedes Sprinter abholte. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
Marathon durch Basel
Es gab Jahre da bin ich von Januar bis Januar mit dem Motorrad zur Arbeit gefahren. Es war in einem solchen Jahr, irgendwann so gegen März. Ich fuhr von der Autobahn und musste an der Ampel anhalten. Als ich wieder losfahren wollte, riss das Kupplungskabel. Scheisse, ich wusste ich hätte auch ohne losfahren können, die folgenden Ampeln bewogen mich jedoch dies nicht zu versuchen. Da ich meine geliebte XT nicht irgendwo in der Stadt stehen lassen wollte, entschied ich mich die paar Meter das Motorrad zur Arbeit zu schieben. Fluchend ging es vorbei am Bahnhof, während alle Leute zur Arbeit gingen, überhaupt nicht peinlich. Es waren dann gute 2.5 km. In der Firma angekommen war ich klatsch nass und merkte dass es nicht die schlauste Idee war. Aber wer kann schon behaupten er hätte sein Motorrad durch Basel geschoben?
Der Mechaniker meines Vertrauens
Es gab viele Kollegen die auf diesem Motorrad ihre ersten Fahrversuche gemacht haben. Und einer der wollte damit an die Prüfung, weil er ein zu kleines Motorrad besass. Also lehnte er die XT für ein paar Wochen aus, ich hatte damals noch eine Honda Transalp, somit war es kein Problem mich von der XT zu trennen. Ja vorerst. Denn nach ein paar Tagen kommt das Telefon, es hat ihn eine Kurve überrascht und er hat sie nicht mehr erwischt. Verschalung war verkratzt, an manchen Stellen musste man sie verstärken. Dazu kam dass etwas an der Lenkung völlig verbogen war. So fuhr ich zum Mechaniker meines Vertrauens. Sie kennen ihn, jeder hat so einen. Keine Markenvertretung, kennt jede Schraube an jedem Motorrad bis zurück in die 30er Jahre und kann jedes Problem lösen, wenn auch manchmal auf spezielle Art und Weise. Das war auch dieses Mal der Fall. Ich erklärte ihm das Problem und er machte eine Probefahrt. Ich wartete so lange vor seiner Werkstatt. Kurz vor seiner Werkstatt hielt er bei einer Strassenlampe an und hämmerte drei Mal das Vorderrad an den betonierten Lampenpfeiler. Als er wieder bei der Werkstatt ankam, meinte er „So, nun sollte es wieder in Ordnung sein“. Es fühlte sich damals beim fahren irgendwie auch ok an. Gekostet hat es nichts.
Neuaufbau
Nachdem die Yamaha XSR 700 verkauft wurde, brauchte ich wieder ein Motorrad. Meine Werkstatt hatte einiges zu bieten, am Schluss entschied ich mich aber für meine erste Liebe, die Yamaha XT. Denn sie stand sehr lange und wurde in der Zwischenzeit als Spassmotorrad benötigt, war aber ausgelöst. Die Revision begann in meiner Werkstatt mit Ölwechsel, Reifenwechsel und Bremsenrevision. Zum Schluss brachte ich sie noch zu meinem Mechaniker, von dem ich vorhin gesprochen habe, damit er noch den Feinschliff für die Motorfahrzeugprüfung machen konnte. Leider hatte er fast keine Zeit und das Projekt verschob sich immer weiter. Dann kam Corona und ich hatte viel Zeit,d a ich nur noch 50% arbeitete. Ich bekam dann die Möglichkeit selbst am Motorrad zu arbeiten, in der Werkstatt des Mechanikers inklusive Fachmännischer Unterstützung. Eigentlich stand nur noch das optische Touning an, nur! Es gab viele verschiedene Roststellen die abgeschliffen und mit Lackstift neu lackiert werden mussten. Dann wurde das ganze Motorrad noch richtig gereinigt und poliert. Am Schluss bestand sie die Motorfahrzeugprüfung und ich war überglücklich!
Noch keine Kommentare