das Interview mit dem Doppelweltmeister- der Rückblick

Dominique Aegerter, ein professioneller schweizer Motorradrennfahrer, wurde dieses Jahr in zwei Kategorein Weltmeister, in der MotoE(Elektromotorrad) und Supersportklasse(Seriennahe 600er Rennmaschienen). Sein Motorrad aus der Supersportklasse beschrieb Aegerter in seinem letzten Interview. Letzten Sonntag gewann er sein letztes Supersportrennen in Australien. Denn nächstes Jahr wird er in die Superbikeklasse(1000ccm) aufsteigen. Nun hatte er Zeit gefunden mir ein paar Fragen zu beantworten. Die Fragen sind zum Teil von mir aber auch aus Umfragen aus Instagram und Twitter, also von Euch, Danke!

Wir beginnen nun mit dem ersten Teil, einem kleinen Rückblick in die Saison 22. Im zweiten Teil blicken wir dann zusammen mit Dominique Aegerter in die Zukunft. Viel Spass!

Die Bilder sind übrigens von Lukasz Swiderek.

Besser kann eine Saison nicht verlaufen, wo war dein Tiefpunkt in der Saison 2022?
Ja ich hatte sicher eine perfekte Saison. Tiefpunkt war in Most wo wir abgeschossen wurden und wir dann am Sonntag nicht starten durften.

Was machte mehr Spass MotoE oder Supersport?
Mehr Spass macht mir Supersport.

Wirst du die MotoE somit vermissen?
MotoE wird ich sicher schon wenig vermissen. Ich fuhr nun 3 Jahre dort habe ich mein Ziel mit dem Weltmeistertitel erreicht. Nächstes Jahr kommen neue Motorräder, was sicher interessant wird. Am meisten werde ich das MotoGP Paddock vermissen aber das Motorrad, dass ich nun drei Jahre hatte, nicht unbedingt.

Was nimmst du aus deiner nun abgeschlossenen MotoE Karriere mit?
Ja sicher viele Podien, viele Siege mit mehr Erfahrung, einmal einen 3. einmal einen 2. Platz und ich hab den Titel geholt, das nimm ich sicher mit.

Was ging dir durch den Kopf als du über die Ziellinie gefahren bist und bemerkt hast, dass du Weltmeister bist?
Beide Mal waren sicher speziell als ich über die Ziellinie gefahren bin. Letztes Jahr wusste ich dass ich Weltmeister bin weil Odendall gestürzt war und dieses Jahr kämpfte ich bis zur letzten Kurve und habe nachher erst in der Auslaufrunde gewusst, dass ich Weltmeister wurde. Beide mal war es sicher eine emotionale Erleichterung.

Wie kam es zur Suzuki MotoGP Testfahrt?
Durch meine Leistungen die ich gezeigt hatte, ich hatte gerade in Misano die Meisterschaft der MotoE gewonnen. Und ich fuhr 2014 in Suzuka das 8h Rennen mit Suzuki und hatte daraus einige Kontakte. So ging der Traum auf eine MotoGP Maschine fahren zu können.

Wie war dein Eindruck der MotoGP Suzukimaschine?
Es war abartig, das Motorrad hatte unglaublich viel Leistung, es schiebt und schiebt. Jeder Gang hat extrem viel Leistung, das ist sicher das krasseste. Die ganzen elektronischen Funktionen wie Traktionskontrolle, Antiweehlie, höhenverstellbares Fahrwerk, waren beeindruckend. Zusätzlich hat man hat mit den Pneus unglaublich viel Grip.

Wie reagierten die Supersportfans auf die elektrische Nebentätigkeit?
Ich habe gerade zwei strenge Saisons hinter mir. Ich hatte aber zwei gute Teams die mich gut unterstützt hatten. Wenn die Resultate gestimmt haben ging auch alles gut. Die jeweiligen Fans meinten ich soll in der anderen Klasse gut aufpassen, damit ich mich nicht verletze. Aber ich konnte das ganze gut unter einen Hut bringen, es war aber sicher sehr anstrengend.

Wie beeinflusste ein MotoE Rennwochenende ein Supersportrennwochende und umgekehrt?
De Vorgehensweise ist ziemlich gleich: Zuhause bereitet man sich mental und physisch vor. Am Mittwoch ist die anreise. Am Donnerstag die Vorbereitung, das heisst man läuft die Strecke ab, schaut die Daten an und plant mit dem Team das Wochenende rund um Themen wie Pneu Fahrwerk und Übersetzung. Das ist bei beiden Klassen gleich. Die Trianings unterscheiden sich ein wenig da in der MotoE nur 6-8 Runden gefahren werden, in der Supersport jedoch gegen die 20 Runden.

Was ist der Unterschied in der Fahrphysik/ im Fahrgefühl zwischen einem Supersportmotorrad und einem MotoE-Motorrad?
Ja das Fahrgefühl ist natürlich komplett anders, beim Supersport hast du natürlich Vibrationen, du hast Ton, du hast Drehzahl, man muss schalten. Das fällt bei MotoE weg, man hört die Kette, man hört die Pneus quietschen, man spürt nur ein ratern wenn man über die Curbes fährt und natürlich spürt man den Wind. Sonst ist es fahrerisch ziemlich ähnlich, die MotoE-Linie ist ziemlich nahe an der Supersportlinie. Der MotoE Töff ist sicher schwerer, was man beim umlegen in den Kurven auch merkt.

In der Saison 21, bist du in den Rennen schon bald mit viel Abstand vorne weggefahren, dieses Jahr hast du das Rennen oft in den letzten Runden entschieden, warum?
Letztes Jahr hatten wir andere Gegner. Dieses Jahr war das Feld viel näher beieinander. Da Ducati, MV Augsta und Tirumph, sehr harte Gegner sind. Ich habe gleichwohl, nicht mit 10 Sekunden, viele Rennen gewonnen. 17 Mal gewonnen, 19 Mal war ich auf dem Podium, letztes Jahr 17 Podium und 19 Wins. Das wichtigste ist natürlich dass du auf dem Motorrad bleibst und möglichst viele Punkte holst. Und das habe ich jedes Rennen gemacht ausser in Most. Das schlechteste Resultat war ein 5. Platz.




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